iNGENIOUS Projekt beginnt im Oktober 2020
Ab Oktober 2020 untersucht eine internationale Forschungsgruppe, wie das Internet der Dinge Lieferketten effizienter und sicherer machen kann. Das Barkhausen Institut übernimmt im Projekt iNGENIOUS eine Schlüsselrolle.
Für die Herstellung und Lieferung von Produkten aller Art bedarf es heute oft riesiger, vernetzter Lieferketten. Je komplexer eine Ware ist, desto größer ist meist auch die dahinterstehende Lieferkette. Die Coronakrise hat gezeigt wie anfällig solche Lieferketten sein können. Die nächste Generation des Internets der Dinge ist in der Lage, das Management komplexer Lieferprozesse künftig besser planbar und weniger fehleranfällig zu machen. Um diese Entwicklung voranzutreiben, wurde das EU-geförderte Projekt iNGENIOUS (Next-GENERATION IoT sOlutions for the Universal Supply Chain) ins Leben gerufen. Im multinationalen Vorhaben mit 21 Partnern aus Wirtschaft und Forschung übernimmt das Barkhausen Institut ab Oktober 2020 die technische Koordination.
Ziel des Projektes ist es mittels innovativer Technologien sowohl technische als auch geschäftliche Lösungen vorzuschlagen, um letztlich eine vollständige Plattform für das Lieferkettenmanagement aufzubauen. Viele Unternehmen haben bereits in den vergangenen Jahren erkannt, welche Chancen das Internet der Dinge bietet. Sie gehen nun dazu über, ihre Lieferketten vollständig zu digitalisieren. Damit diese Unternehmen ihre Herstellungs- und Transportwege künftig effizienter und sicherer gestalten können, sollen hochentwickelte Technologien zum Einsatz kommen. Die Technologieforschung der einzelnen Partner ist auf 6 Anwendungsfälle ausgerichtet. So sollen beispielsweise Satellitenverbindungen und der moderne, leistungsstarke Kommunikationsstandard 5G globale Lieferketten nachprüfbar machen; neue Mechanismen der künstlichen Intelligenz sollen präzisere Vorhersagen u. a. für Prozessautomatisierung und Anlagenverwaltung als herkömmliche Systeme ermöglichen.
Bei aller Innovation legt iNGENIOUS den Fokus vor allem auf Sicherheit. Das Barkhausen Institut fungiert deshalb nicht nur als technischer Manager im europaweiten Projekt, sondern bringt auch seine besondere Betriebssystemplattform ein. Diese setzt für maximale Sicherheit von vornherein auf Security by Design und Isolierung. Damit lassen sich u.a. neuromorphe, also vom menschlichen Gehirn inspirierte, Sensoren in Logistikfahrzeugen anbringen, die sicher und energieeffizient an ein zentrales Frühwarnsystem angebunden werden. Defekte an den Fahrzeugen lassen sich so frühzeitig erkennen und beseitigen. Die Lieferkette wird nicht unterbrochen.
Das Projekt ist eingebettet in die Vision der 5G Infrastructure Association (5G IA) und der Alliance for Internet of Things Innovation (AIOTI) zur Stärkung der intelligenten Fertigung und der intelligenten Mobilität. Die EU fördert iNGENIOUS durch das Forschungs- und Innovationsprogramm Horizont 2020 mit insgesamt acht Millionen Euro. Für die nächsten drei Jahre werden die Partner, darunter drei Telekommunikationsanbieter und -hersteller, zwei Netzwerkbetreiber, vier Logistikpartner, zwei Universitäten, drei Forschungsinstitute und sieben High-Tech-Firmen ihre Kompetenz in das Projekt einfließen lassen.