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Barkhausen Institut

Wissenschaftskommunikation durch Wissenschaftscomics

Wie kann man komplexe Forschungsthemen mit Wissenschaftscomics spannend erklären?

Das Barkhausen Institut und das Institut für Kommunikationswissenschaft der TU Dresden sind dieser Frage in Zusammenarbeit mit der Comiczeichnerin Veronika Mischitz ein Semester lang nachgegangen.

In fünf kleinen Gruppen haben Studierende Geschichten und Figuren über Themen entwickelt, die von Wissenschaftler:innen des Barkhausen Instituts vorgeschlagen wurden. Die Themen behandeln Forschungsprojekte und Innovationen, welche die Chancen und Herausforderungen der digitalen Welt aufzeigen.

Die entstandenen Comics nutzen wir in unserer Arbeit mit Jugendlichen in unserem Lernlabor.  Außerdem evaluieren wir mit ihrer Hilfe das Wirkungspotential dieses Vermittlungsformates.

Das Projekt fand im Wintersemester 2021/2022 statt.

Das Geheimnis der verschlüsselten Botschaft

Wie funktioniert die sogenannte asymmetrische Verschlüsselung bei der Verwendung von Messenger-Apps und wozu brauchen wir sie?

Messenger-Apps für persönliche Kommunikation wie WhatsApp, Telegram oder ähnliches sind heute allgegenwärtig und für Jung und Alt nicht mehr wegzudenken.

Dieser Comic soll bei den Leser:innen ein Bewusstsein dafür entwickeln, dass Messenger-Apps ihre privaten Nachrichten schützen können, wenn sie sicher verschlüsselt sind. Die Geschichte wagt den Versuch, ein komplexes System zu veranschaulichen und verständlich zu machen.

Kommentar des wissenschaftlichen Betreuers dieser Studierendengruppe:

„Ich denke, es ist wichtig zu verstehen, welche Informationen über uns gesammelt werden können und von wem, damit wir aktiv entscheiden können, ob wir einen Dienst nutzen wollen oder nicht. Das Verständnis der Technologie hinter Instant Messaging hilft zu verstehen, welche Art von Informationen ein Nachrichtendienst sammeln kann (und welche nicht). In meiner Forschung denke ich über den Informationsfluss und die Möglichkeiten nach, ihn vor Datenangriffen zu schützen. Auf einer ganz anderen Ebene ähnelt das den Ideen des Comics. Die Studierenden, mit denen ich gearbeitet habe, waren sehr daran interessiert, die technologischen Mechanismen und die daraus resultierende Sicherheit genau zu verstehen. Es war gut, alles viel ausführlicher zu erklären, als man es in einen Comic integrieren kann. So hatten die Studierenden eine umfangreiche Wissensbasis, aus der sie den Comic entwickeln konnten."

Dipl.-Ing. Mattis Hasler, Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Forschungsgruppe Skalierbare Hardware-Plattformen

Betriebssysteme

Betriebssysteme sind das Kernstück jedes komplexeren elektronischen Geräts. Ohne sie funktioniert nichts. Aber ist das den Nutzer:innen bewusst?

Das Ziel des Comics ist es, zu verdeutlichen, welche Sicherheitsfunktionen das Betriebssystem übernimmt und wie wichtig es für alle Anwender:innen ist. Besonders betont wird die Eigenverantwortung der Nutzenden in dieser Hinsicht. Ein Betriebssystem kann seine Aufgabe nur dann vollständig erfüllen, wenn die Anwender:innen es regelmäßig aktualisieren. Mit einer kurzen Checkliste am Ende weist der Comic auf weitere Maßnahmen hin, die alle Anwender:innen am eigenen PC beachten sollten, um die Sicherheit des Systems zu gewährleisten.

Kommentar des wissenschaftlichen Betreuers dieser Studierendengruppe:

„Das Thema der Betriebssysteme ist eine der Hauptforschungsrichtungen am BI. Auch wenn sich die meisten Endanwender fast nie mit ihnen befassen müssen, sind Betriebssysteme für die Sicherheit und Funktionalität einer sich zunehmend auf digitale Technologien stützenden Gesellschaft von elementarer Bedeutung. Deshalb denke ich, dass es wichtig ist, einem breiten Publikum zu vermitteln, was Betriebssysteme sind und inwiefern unser alltägliches Leben von ihrer Sicherheit und Leistungsfähigkeit abhängt. Die Arbeit mit den Studenten hat mir viel Spaß gemacht und ich habe mich gefreut, dass sie sehr schnell Ideen gefunden haben, um ein relativ abstraktes Thema in allgemeinverständliche Bilder zu übersetzen."

Dipl.-Inf. Till Miemietz, Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Forschungsgruppe Modulare Betriebssysteme

Sprachbarrieren überwinden

Auf der Welt gibt es viele verschiedene Sprachen und kein Mensch kann alle beherrschen. Soll ein Neurochip uns helfen, diese Barriere zu überwinden?

Im Alltag, bei der Arbeit oder in der Wirtschaft ergeben sich manchmal Schwierigkeiten aufgrund der Vielzahl an Sprachen. Die Comicheldin denkt darüber nach, ob ein in das Gehirn implantierter Mikrochip als Lösung infrage kommt, der Fremdsprachen in Echtzeit übersetzen kann. Mit dieser fiktiven Idee lädt der Comic dazu ein, sich eine eigene Meinung über diese Zukunftstechnologie und die Wichtigkeit von vertrauenswürdigen Informationsquellen zu bilden.

Kommentar der wissenschaftlichen Betreuerin dieser Studierendengruppe:

„Das Thema steht nicht in direktem Zusammenhang mit meinem Forschungsprojekt. Ich habe dieses fiktive Thema gewählt, weil die Wissenschaft oder neue Technologien aus unseren Bedürfnissen und Träumen entstehen. Dieses Thema interessiert mich sehr, und es zeigt, wie die Wissenschaft mit dem sozialen Leben der Menschen verbunden und für die Gesellschaft von Nutzen ist. Die Zusammenarbeit mit den Studierenden für das Comic-Projekt hat viel Spaß gemacht und war interessant, weil ich die Gelegenheit hatte, mit unterschiedlichen Blickwinkeln zu arbeiten.“

M.Sc. Merve Tascioglu Yalcinkaya, Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Forschungsgruppe Hochfrequenzschaltungen

Funkkommunikation zwischen Fahrzeugen

Wie werden die Fahrzeuge in Zukunft miteinander kommunizieren und wieso ist es nötig, dass sie das tun können?

Der Comic vermittelt Funktionen einer neuen Technologie, die die Kommunikation zwischen Fahrzeugen ermöglicht. Dabei geht es um Kommunikation über die (bereits vorhandenen) Radare in den Fahrzeugen. Es werden Alltagsbeispiele aufgezeigt, in denen Echtzeit-Datenübertragung zwischen Fahrzeugen und Komponenten der Straßeninfrastruktur stattfindet. Der Comic stellt eine Technologie vor, die momentan noch entwickelt wird und an der die Wissenschaftler:innen des BI arbeiten.

Kommentar des wissenschaftlichen Betreuers dieser Studierendengruppe:

"Das Thema ist eines der wichtigsten Forschungsthemen an unserem Institut, und ich beschäftige mich hauptsächlich damit. Ich persönlich war neugierig darauf, über die Anwendungsmöglichkeiten dieses Themas zu sprechen und es für die breite Öffentlichkeit darzustellen. Ich war angenehm überrascht, so viel Interesse und technologieorientierte Fragen zu erleben. Es hat mich auch gefreut, dass ich den Studierenden die Bedeutung des Themas vermitteln konnte, die sich im Wissenschaftscomic widerspiegelt."

Dr. Padmanava Sen, Gruppenleiter der Forschungsgruppe Hochfrequenzschaltungen

Gartenroboter

Aufgrund von Klimaveränderungen und dem damit einhergehenden erhöhten Pflegeaufwand der Bäume, Hecken und Blumen benötigen Gärtner:innen im Schlosspark Pillnitz Unterstützung. Wie wäre es mit einem automatisierten Roboter?

Der Comic präsentiert Hintergründe und erste Gedanken zu einem unserer Forschungsprojekte, bei dem wir unter der Leitung der Staatlichen Schlösser, Burgen und Gärten gGmbH einen semi-autonomen Roboter entwickeln, um die Gärtner:innen bei ihrer Arbeit zu unterstützen. Er zeigt, wie die Projektidee entstanden ist, welche Aufgaben der Roboter erfüllen könnte und dass er unbedingt selbst klimafreundlich sein soll.

Kommentar des wissenschaftlichen Betreuers dieser Studierendengruppe:

„Ich persönlich fand es sehr interessant zu sehen, wie andere Leute (nicht Ingenieur:innen) auf das Projekt blicken und welche Wünsche und Schwerpunkte sie in die Thematik legen. Diese erworbenen Eindrücke konnte ich, neben den Gesprächen mit Gärtner:innen und Parkbesucher:innen, direkt in die Anforderungen des Projekts einfließen lassen. Der Komik selbst ergänzt einen wichtigen Teil im Projekt: Die Kommunikation mit den Bürger:innen, Parkbesucher:innen und anderen Beteiligten, um damit eine möglichst breite Akzeptanz durch Transparenz und Mitbestimmung zu schaffen.“

Dipl.-Ing. Markus Böhme, Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Gruppe CoRoLa - Labor für vernetzte Robotik